Die Temperaturen nehmen zu, die Trockenheit zeigt uns besonders im Jahr 2025 ihre Fratze. Die Landwirte auch in unserer Region ernten 30% weniger Gras. Wenn man eine Herde Kühe durch den Winter bringen muss, ist das ein Riesenanteil.
In Wilhelmshaven wurde ein Wald gerodet. Nicht für ein Energieprojekt sondern für einen PKW Stellplatz. Schon am Lüneborgkai macht sich die Parkanlage für Firma Mosolf breit. Unter einem anderen Namen ist Mosolf dort Nutzer. Als Entrepreneur von der Wirtschaft ausgezeichnet und gefeiert, haben wir als NABU Wilhelmshaven ganz andere Fragen gehabt und auch entwickelt. Die Antworten, die wir vom Investor und auch von der Wirtschaftsförderung enthielten, waren unzureichend.
Wenn Firma Mosolf diesen Platz mit Solar überbauen will, warum hat sie es in der Vielzahl ihrer Flächen anderswo in der Republik noch nicht getan? Am Lüneborgkai steht das heilige Blech jedenfalls in ungenutzter Sonne.
Der Wald wurde unserer Recherche nach als Schredder in die Pipelinebaustellen eingearbeitet, Sand ist scheinbar Mangelware? Die Rodung war aus Sicht einer souveränen biologischen Baubegleitung ein Desaster. Kreuz und quer wurde der Wald durchpflügt, abgebrochen und unachtsam gegenüber den Tieren niedergemacht. Rodungen sind immer ein Einschnitt in ein regionales Klima und die Natur. In diesem Ausmaß sind sie aus der Zeit gefallen.
Deutschland diskutiert derzeit eine nationale Hafenstrategie. Bevor diese Kommission zu einem Ergebnis kommt, möchte Herr Mosolf auch in Wilhelmshaven an dem Kuchen der PKW Importe verdienen. 30% der umgeschlagenen Fahrzeuge sollen aus China kommen sagen Pressemitteilungen. Schon Bremerhaven und Emden haben die Anlandestrukturen für die großen RORO (Roll-on – Roll off)- Strukturen.
Bremen als Teilhaber des JadeWeserPort war nicht amüsiert über diese Entwicklungen, ein Konkurrent für Bremerhaven und dafür soll der Stadtstaat bezahlen?
Also Vorsitzende des NABU erhielt ich viele, viele Anrufe. Warum wir nichts tun würden und das aufhalten. Ich musste erklären, dass das alles abgegolten und durchgeplant sei, ein altes Bauleitverfahren, wir nichts ausrichten könnten. Menschen sind erschüttert, sie sind betroffen, Waldfreunde sind schockiert.
Ich denke, wir brauchen für Wilhelmshaven andere Ideen. Nicht mehr und nicht weniger.
Die Ausgleichsareale für diesen Wald liegen im Bollenhagener Moor bei Jade und in Wittmund. Alles ist sachlich richtig. Die grüne Lunge für die Menschen im Stadtnorden ist nun weg. 25-30 Minuten Fahrtzeit entfernt ist kein Ausgleich. Das Gesetz schreibt die räumliche Nähe vor. Die Böden müssen sich ähneln. In beiden Fällen ist es, auch wenn schön gemacht, nicht der Fall. Wir haben mit diesen Plänen die Natur beraubt. Mal wieder.